Eingehende Untersuchung eines Ahorns in einer Parkanlage mit Spielplatz
In einer stark frequentierten Parkanlage mit Spielplatz wurden wir mit der Standsicherheitsbeurteilung eines etwa 25 m hohen Ahorns beauftragt. Am Stammfuß zeigten sich Fäulnis und eine sichtbare Höhlung – ein typisches Risiko an Standorten mit hoher Personennähe. Ziel unseres Einsatzes war es, den Umfang der Holzschädigung belastbar zu ermitteln, die Restwandstärke und Tragfähigkeit einzuschätzen und darauf aufbauend eine klare Empfehlung für den weiteren Umgang mit dem Baum zu geben.
Wir haben drei komplementäre Verfahren eingesetzt. Mit der Schalltomographie wurde der Querschnitt im Bereich der Schadstelle berührungslos „abgetastet“: Aus den Laufzeiten des Schalls entsteht ein Farbbild, das intakte Zonen, Entfestigungen und Hohlräume räumlich sichtbar macht. Anschließend bestätigten wir die Befunde punktuell über eine Bohrwiderstandsmessung. Dabei zeichnet das Gerät den Widerstand des Bohrers im Holz auf und zeigt, wo Tragholz vorhanden ist oder Material bereits abgebaut wurde.
Abschließend führten wir einen Zugversuch durch. Der Baum wird dabei kontrolliert und kurzzeitig gering belastet; hochsensible Sensoren messen, wie Stamm und Wurzelteller reagieren. So lässt sich die Standsicherheit realitätsnah bewerten – gerade bei Verdachtsmomenten im Wurzel- und Stammfußbereich ist das ein entscheidender Prüfbaustein.
Alle Messergebnisse wurden ausgewertet, fachlich eingeordnet und in einem übersichtlichen Bericht dokumentiert – inklusive Fotodokumentation, Tomographie- und Bohrprofile sowie einer praxisnahen Handlungsempfehlung. Je nach Ergebnis bedeutet das zum Beispiel: Erhalt mit regelmäßigem Monitoring und definiertem Kontrollintervall, eine gezielte Entlastung durch Kronenpflege/-einkürzung, temporäre Absperrmaßnahmen im unmittelbaren Umfeld oder – nur wenn sicherheitsrelevant erforderlich – die Entnahme des Baums mit begleitenden Ersatzpflanzungen.
Durch die Kombination aus moderner Diagnostik und klaren Kriterien zur Verkehrssicherheit erhält die Betreiberin belastbare Entscheidungsgrundlagen. So bleibt der Baumbestand langfristig funktionsfähig, die Sicherheit der Parkbesucherinnen und -besucher ist gewährleistet, und Eingriffe werden auf das fachlich notwendige Maß reduziert.